Und die Moral von der Geschicht‘ …
Die Temperaturen sinken, und mit ihnen auch die Unternehmenslust meiner Tochter. Sie ist ohnehin mehr ein Stubenhocker, eine intellektuelle Eigenbrötlerin, die lieber in ihren eigenen vier Wänden etwas bastelt als sich draussen gemeinsam mit anderen Kindern die Hände schmutzig zu machen. Da ist es als Mutter gar nicht so einfach, eine geeignete Beschäftigung zu finden, die den seltsamen Ansprüchen meiner Tochter gerecht wird.
Wie gut, dass ich nach all den Jahren weiss, was meiner Tochter Freude bereitet ohne schnell langweilig zu werden. Das Basteln gehört auf alle Fälle dazu, vor allem, wenn es um Tiere geht ist meine Grosse Feuer und Flamme.
Basteln mit Filz
Also habe ich mich – wie so oft – im Internet umgesehen und habe tatsächlich etwas Schönes gefunden: Ein Set zum Basteln von Tierfreunden aus Filz; das Ganze optisch sogar passend zur Vorweihnachtszeit. Eine schöne Idee auch zum Verschenken, dachte ich mir. Ich konnte ja nicht wissen, wie meine Tochter darüber denkt …
Also klickte ich schnell auf „Bestellen“ und nahm das Päckchen wenige Tage später pünktlich zum Wochenende an. Neugierig, wie meine kleine Räuberin ist, packte sie das Bastelset schnell aus und verstreute alles über den Boden. Also beeilte ich mich, den Tisch frei zu räumen, damit die Bastelei endlich losgehen konnte. Den Papa hielten wir absichtlich fern, schliesslich sollte auch er sich bald über einen Filzpinguin freuen dürfen.
Noch mehr Filz bitte…
Begleitet von warmem Kakao und Schokokeksen, machten wir uns an die Arbeit. Ich war überrascht darüber, mit welcher Geduld und Ausdauer meine Tochter sich ans Werk machte. Als sich meine zweite Tasse Kakao dem Ende neigte, gab ich erschöpft nach.
„Wie viele möchtest du denn noch machen?“ Meine Tochter antwortete mit einer Gegenfrage, die mich ein wenig aus der Bahn warf.
„Wie viele müssen wir denn verschenken?“ Alleine das Wort „müssen“ machte mich stutzig.
„Hm, ich glaube, fünf.“ Nachdenklich hielt sie inne und für einen kurzen Moment glaubte ich, Rauchschwaden über ihrem Kopf aufsteigen zu sehen.
„Dann bleibt ja nur eins für mich übrig.“ Leise lachte ich auf.
„Reicht das denn nicht?“ Energisch schüttelte sie den Kopf, empört darüber, dass ich diese Möglichkeit auch nur in Erwägung ziehen konnte.
„Nein, Mama. Die heissen doch Filzfreunde. Ausserdem waren die gut zu basteln. Und gute Freunde kann man nie genug haben.“
Ah, so ist das also. Schmunzelnd stellten wir den letzten Filzfreund fertig und bestellten gleich noch eine Ladung „guter Freunde“. Seit unserem zweiten Bastelwochenende ist immer einer der Filzfreunde in seiner Nähe.
Die Pinguine gibt es hier zu kaufen.
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